Peutinger-Symposium in Kooperation mit der BMW Niederlassung München über Urbanisierung am 23. Oktober 2013, Lenbachplatz, München

Peutinger-Symposium in Kooperation mit der BMW Niederlassung München über Urbanisierung am 23. Oktober 2013, Lenbachplatz, München

Megacities werden immer größer. Schon heute lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, bis 2050 werden es 80 Prozent sein. Allein  München und Umgebung erwartet in den kommenden 15 Jahren 200.000 neue Bewohner. Das schafft Probleme, über die viel diskutiert wird, doch Städte bringen auch große Chancen. „Für viele Menschen – vor allem in Asien und in Afrika – bieten große Städte bessere Überlebenschancen, sie finden dort sauberes Wasser und die Möglichkeit, ihre Familien zu ernähren“, meint der Münchner Herzchirurg Prof. Bruno Reichart beim Peutinger-Symposium zum Thema „Urbanisierung.

Unter den hochkarätigen Experten im BMW-Pavillon ist auch die Architektin und langjährige Münchner Stadtbaurätin Prof. Christine Thalgott, die für eine neue Organisation des Zusammenleben in der Stadt plädiert: „Wir sitzen nicht mehr mit der Großfamilie am Tisch, sondern treffen andere Menschen in öffentlichen, urbanen Räumen.“ Diese zu gestalten, sei Aufgabe der künftigen Stadtplanung.

Mobilität bleibt dabei dennoch ein zentrales Thema. Das Auto habe nach wie vor weltweit eine hohe Anziehungskraft“, betonte Prof. Sigrun Kabisch vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Gab es in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota 2002 nur 50 000 Autos, waren es zehn Jahre später bereits 1,3 Millionen. „Wir dürfen den Verkehr nicht per se verteufeln, sondern müssen angesichts der Verdichtung in Großstädten neue Formen entwickelt.“ Neben Car-Sharing-Angeboten sei auch über eine bessere Vernetzung von öffentlichem und privatem Verkehr nachzudenken.

Dabei, so Dr. Julian Weber, Leiter Innovationsprojekte E-Mobilität bei BMW, müsse auch berücksichtigt werden, dass sich vor allem bei der Generation der Digital Natives neue Formen der Mobilität herausbilden. Jugendlichen ist das Fahrzeug als Statussymbol nicht mehr so wichtig. Laut einer Studie unter 20- bis 30-Jährigen würde die Mehrheit lieber drei Monate aufs Auto verzichten als aufs Handy. Deshalb finden Carsharing-Angebote wie zum Beispiel Drive Now von BMW immer größeren Zulauf.

Wachsendes Umweltbewusstsein wird auch die E-Mobilität befördern, wenngleich sich die Expertenrunde über das Ausmaß nicht einig war. Reichweite und Ladedauer der Batterien wurden als Hemmnisse genannte, E-Mobilität-Spezialist Weber versuchte, sie zu zerstreuen: 160 Kilometer Reichweite, wie sie der neue i3 bietet, sei für den Alltag völlig ausreichend, die meisten Städter fahren im Schnitt nur 30 bis 40 Kilometer am Tag. Zudem würden moderne Schnellladestationen die Batterie in etwa einer Viertelstunde aufladen. An normalen Stromanlagen dauere es allerdings etwa sechs Stunden und erfordere eine gewisse Vorausplanung, räumte Weber ein.

Im Ausblick auf das Jahr 2050 war man sich weitgehend einig: Die Städte müssen lebenswert bleiben, wozu eine gute Infrastruktur unerlässlich ist. Und die älter werdende Bevölkerung stellt an die Stadtplaner Herausforderungen, die erheblich zunehmen werden.

Unterstützt wurde das Symposium von unserem Medienpartner: WirtschaftsKurier

Bildunterschrift:
Symposium des Peutinger-Collegium in Kooperation mit der BMW Niederlassung München: Made in Germany – Urbanisierung am 23. Oktober 2013 in der BMW Niederlassung am Lenbachplatz. (v. l.): Dr.-Ing. Julian Weber, Leiter der Innovationsprojekte E-Mobilität der BMW Group, Prof. Dr. Sigrun Kabisch vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, Architekturfotograf Hans-Georg Esch, Münchens ehemalige Stadtbaurätin Prof. Christiane Thalgott, Herzchirurg Professor Dr. med. Bruno Reichart, Peutinger Co-Präsident Prof. Dr. Bernd Grottel, Josef Schmid, CSU, Moderatorin Anna Groß und Peutinger-Präsident Dr. Marcus Ernst. In der Mitte, exklusiv für die Gäste des Symposiums, präsentierte BMW den brandneuen, vollelektischen BMW i3, der in beeindruckender Weise den ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz von BMW für die urbane Mobilität der Zukunft widerspiegelt.